Infrastrukturprojekte
Bely ist keine Name für ein konkretes Dorf, sondern bezeichnet eher eine Ansammlung von zahlreichen Häusergruppen und Gehöften, weit verstreut über einem flachen Bergrücken des Fouta Diallon, etwas südlich von Gongoré und östlich Dalaba.
Die Schule liegt abseits von anderen Hütten und Häusern und in der Nähe einer größeren Wegekreuzung.
Die Fluktuationen in der Lehrerschaft waren während des Schuljahres 2020-21 nach der Wiedereröffnung leider recht groß. Um den Wechsel der Lehrer zu verringern, wurde von der UJDB und dem RC Xanten überlegt, die Attraktivität einer Arbeit auf dem Lande in Bely, weitab von jeder größeren Stadt, zu steigern. Ebenso sollte die Hygiene und die allgemeine Situation der Schule verbessert werden durch folgende drei Vorhaben:
- Errichtung eines gebohrten Brunnens mit Handpumpe
- Installation zweier Solaranlagen mit Speicher: Eine soll die Schule und die Kantine mit Elektrizität für Licht etc. versorgen, die andere soll auf dem Dach der Lehrerwohnungen angebracht werden.
- Bau einer Schulkantine: Für den Betrieb der Schulkantine wird eine Elterninitiative in Zusammenarbeit mit der UJDB sorgen. Die Kinder, deren Fußwege zur Schule z.T. länger als einer Stunde dauern, erhalten so eine warme Mahlzeit.
Die wichtige langfristige Finanzierung der Schule (ca. 4.000 €/Jahr) ist durch den RC Xanten bis mindestens 2026 gesichert (Über einen Rotary District Grant, Unterstützung durch den Verein Step-by-Step aus Münster und regelmäßige Spenden). Die UJDB kann so drei Lehrer bezahlen: Jeder erhält für seine Arbeit umgerechnet 100 Euro im Monat und einen Sack Reis.
Für weitere Investitionen, auch wenn sie sehr sinnvoll sind, besteht kein Spielraum. Dies gilt insbesondere für die oben genannten Maßnahmen. Deswegen hat der RC Xanten mit seinem Partner UJDB (siehe unten) in Guinea im September 2021 Kontakt mit der Organisation „Wasser ohne Grenzen“ (WoG) in Leipzig aufgenommen, um Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zu erkunden.
Erfreulicherweise konnte WoG von der tatkräftigen Arbeit der UJDB als Selbsthilfeorganisation eines Dorfverbunds überzeugt werden und unterstützt die Maßnahmen für das Schulprojekt.
Es wurde ein Förderantrag an die Stiftung Nord-Süd-Brücke gestellt, der zur großen Freude aller Beteiligten am 15. Februar 2022 genehmigt wurde. Dies war die Basis und der Startschuss zur Umsetzung der drei Maßnahmen.
Weitere Sponsoren konnten für eine Projektsumme von schließlich insgesamt rund 32.000 Euro gewonnen werden:
- Die Stiftung Nord-Süd-Brücke vermittelte 18.000 Euro des Freistaates Sachsen.
- Step-by-Step aus Münster spendete 2.500 Euro
- Wasser ohne Grenzen, der Rotary Club Xanten und private Geldgeber beteiligten sich mit 7.500 Euro.
- Die UJDB sammelten aus ihren Reihen 4.000 Euro.
Die Ziele der umfangreichen Infrastruktur-Maßnahmen konnten bis zum Sommer 2023 erfolgreich umgesetzt werden:
Die Sicherstellung von guten hygienischen Bedingungen und eine Verbesserung der Lern- und Arbeitsumgebung für die Schüler und Lehrer. Dies unterstützt die Elementarbildung, wirkt dem verbreiteten Analphabetismus entgegen und hilft indirekt den Familien der Schüler*innen.