Gelscheine

Wenn wir Jemanden Geld überweisen oder eine Rechnung bezahlen wollen, ist das heutzutage mit einem Online-Zugang bei einer Bank in wenigen Minuten erledigt. Bei einer Überweisung in ein Land außerhalb des europäischen SEPA-Zahlungsraums ist das ziemlich anders…

Fast 5 Monate hat es gedauert, bis ein zuverlässiger Transferweg für eine größere Projekt-Summen gefunden wurde. Es ist kein großes Problem bis zu etwa 1500 EURO von einem Konto in Deutschland nach Guinea zu schicken. Dafür gibt es zahlreiche Dienstleister, die sich für diese Art Zahlungen von kleineren Summen spezialisiert haben. Transferzahlungen von Verwandten in Europa sind für viele afrikanische Familien eine wichtige wirtschaftliche Stütze.

Wenn nun aber z.B. 7000 Euro transferiert werden soll, wir es problematisch. In einem Land wie Guinea ist es lebensgefährlich regelmäßig mit einer Tasche von Geldscheinen aus einer Bank zu kommen. Auch der Transfer auf ein Mobiltelefon, eine häufig genutzte Variante für kleinere Beträge, ist keine Lösung: Die staatlichen Geldgeber verlangen einen Geldtransfer vom Organisationskonto des deutschen Partners direkt auf ein Konto der begünstigten Organisation am Ort des Projekts.

„Wo ist das Problem?“ , denkt man…

Außerhalb Europas gibt es ein sogenanntes SWIFT System, das Zahlungen zwischen Banken weltweit regelt. Deratige Zahlungen können aber nur Banken unter sich abwickeln, online ist dies für normale Kunden nicht möglich.

Das eigentliche Problem sind aber die weltweite Regelungen, um Geldwäsche zu vermeiden. Eine sinnvolle Sache, so denkt man. Manchmal aber werden dadurch Auslandüberweisungen sehr kompliziert.

In unserem Fall bestand die Hausbank der UJDB, unserer Partnerorganisation vor Ort, auf die Nutzung einer ganz bestimmten Korrespondenzbank in Madrid für den Zahlungstransfer. Diese Zwischenbank ist im Auftrag der Hausbank der UJDB dafür zuständig, den Sender des Geldes zu begutachten und Probleme bezüglich dem Thema „Geldwäsche“ auszuschließen.

Die Hausbank der Senderorganisation WOG wiederum bestand zunächst auf ihre eigenen, üblichen Korrespondenzbanken. Erst nach vielen Monaten wurde das Problem erkannt, da es jeweils 2 Wochen dauerte, um herauszufinden, ob ein Transferweg funktionierte oder nicht. Hinzukamen Kommunikationsprobleme, Feiertag und Ferien….

Aber nun hat endlich ein Transfer von 7000 EURO  am 30.4.24 funktioniert und die Umsetzung des Projekts kann beginnen!

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