
Vor einem Jahr deutlich, dass sich die Schülerinnen und Schüler über Schultaschen, Stifte, Farben und Hefte sowie warme Kleidung für die Regenzeit freuen würden.
Als nun in einer Schule der Umgebung von Xanten das Fundbüro die nicht abgeholten Kleidungsstücke abgeben wollte, war die Gelegenheit günstig. Die vielen übriggebliebenen Sportsachen, T-Shirts und Jacken wurden freundlicherweise noch ergänzt durch Dinge aus der Kleiderkammer in Xanten, die von der Caritas betrieben wird. Durch weitere Spenden konnten viele einfache Taschen besorgt werden. Insgesamt kamen 11 mittelgroße Kartons zusammen, die dann im Herbst 2024 ihre lange Reise antraten.
Durch zwei Rotarier wurden die Sendung nach Brüssel gebracht, wo sie als Zuladung in einem Container im November eine Seereise von Antwerpen nach Conakry antraten. Im dortigen Zollhafen gibt es dann einen ungewissen Moment: Wird der Container geöffnet und wird dann dort ein Teil der Ladung beschlagnahmt? Auch bei dieser nun zweiten Sendung ging alles gut: Nach weiteren Wochen gelangten die Kartons schließlich nach Bely, wo der Inhalt von der Dorfgemeinschaft sortiert und am 4.7.25 anlässlich des letzten Schultages den Kindern übergeben wurde. Alle der über 160 Grundschulkinder konnten wohl keine Tasche oder Jacke erhalten, aber alle nahmen zumindest eine kleine Anerkennung ihres Schuljahres mit nach Hause. In Guinea freuen sich die Schulkinder besonders über Kulis und bunte Stifte.
Mit vergleichsweise einfachen und bescheidenen Mitteln kann in Bely viel bewirkt werden. Die Kinder lernen Schreiben, Rechnen, neben ihrer eigenen auch eine internationale Sprache und Vieles mehr. Alles in allem erarbeiten sie sich so Möglichkeiten für eine eigenständige Zukunft in Guinea.
Ohne eine Unterstützung durch den Rotary Club Xanten wäre ein regelmäßiger Schulbetrieb leider nicht möglich. Die staatliche Hilfestellung für den Schulbetrieb ist überschaubar: Ein Lehrer für mehr als 160 Kinder wird vom Staat bezahlt. Für weitere Lehrer und die Schulgebäude müssen die Eltern selber sorgen. So hat sich eine aktive Gruppe der Dorfgemeinschaft gebildet, die den Betrieb der Schule organisiert. Das Schulgeld von etwa 3 Euro pro Monat und Kind können viele Eltern in Bely dennoch nicht aufbringen. Sie beteiligen sich dafür am Betrieb der Schulkantine und unterstützen mit Naturalien, aber die Umwandlung der erwirtschafteten Agrargüter in die heimische Währung auf dem Markt ist sehr verlustreich.
Zwar zahlt in Bely quasi Niemand Steuern, aber die Kehrseite ist: Der Staat ist hier auf dem Lande in Guinea nicht präsent. Es gibt kein fließend Wasser, keinen Strom, keine öffentlichen Transportmittel und keine staatliche Strukturen. Die Dorfgemeinschaft hat deshalb lange gespart und einen Tiefbrunnen gebaut. Eine kleine Solaranlage versorgt die Wasserpumpe mit Strom und reicht für etwas Licht in der Schule. Fast alles wird auf dem Kopf und zu Fuß transportiert. Der nächste größere Markt ist rund 70 Minuten Fußmarsch entfernt. Auch die zerfurchten nichtasphaltierten Straßen werden von den Dorfbewohnern nach der Regenzeit selber wieder in Ordnung gebracht.
Wenn Sie die Geschichte der École Primaire näher interessiert und Sie die Aktivitäten der umtriebigen Dorfgemeinschaft verfolgen wollen, so können hier uf dieser Internetseite weiter stöbern.
Dort sind wichtige Ereignisse rund um die Schule in Bely ausführlich und mit vielen Bildern dargestellt.
A.B.
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